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Neuer Lehrberuf Bauwerksabdichtungstechniker/in

17. Juni 2020
Wirtschaftskammer Tirol
Wolfgang Lackner

Die Zeit des „Schwarzdeckers“ ist abgelaufen. Jetzt gibt es für das Bauwerksabdichter-Gewerbe einen eigenen Lehrberuf. Ein junger Innsbrucker trat als österreichweit Erster in Zirl seine Lehre an.

Egal ob Neubau oder Sanierung, Carport oder Brücke: Wassereintritt in Mauern oder Gebälk muss unbedingt vermieden werden. Das wissen die meisten. Dass dafür die Bauwerksabdichter zuständig sind, ist dagegen weniger bekannt. Landläufig auch „Schwarzdecker“ genannt, sorgen sie dafür, dass Bauten dicht und vor Feuchtigkeit geschützt bleiben. Sie verhindern so Dauerschäden und Schimmelbildung. Vertreter der Berufsgruppe setzten sich seit Langem für einen eigenen Lehrberuf ein. Seit Herbst 2019 gibt es diesen endlich. Der 20-jährige Luca Müller aus Innsbruck ist der Erste in Österreich, der durch die Lehre bei der Firma H. Ploberger GmbH – Flachdächer & Spenglerei in Zirl zum Bauwerksabdichtungstechniker und damit zur Fachkraft ausgebildet wird.

Ein verantwortungsvoller Beruf

Weil sein Vater Siegmund auch Bauwerksabdichter ist, konnte sich Luca seinen Arbeitsalltag und Arbeitsalltag und seine Aufgaben gut vorstellen. „Für den Lehrberuf war es höchste Zeit und er ist für mich perfekt, da die Tätigkeiten sehr verantwortungsvoll sind. Ich trage mit meiner Arbeit dazu bei, Gebäude und Bauwerke und damit große Werte langfristig abzusichern“, gibt Luca Einblick in seine Berufswahl. Dem 20-Jährigen ist bewusst, wie wichtig seine Arbeit für den Erhalt und die Sicherheit von Wohnhäusern, Büro- und Firmengebäuden, Tunnels oder Brücken ist. Lucas Lehrherr und Berufsgruppensprecher Gerhard Michalek ergänzt: „Wir haben jahrelang für einen eigenen Lehrberuf gekämpft, da wir überzeugt sind, dass wir nachhaltige Qualität für unser umfassendes Gewerbe nur sicherstellen können, wenn wir unsere Fachkräfte selber ausbilden dürfen. Denn das moderne Berufsbild eines Bauwerksabdichters lässt sich schon längst nicht mehr nur auf das Flachdach reduzieren.“

Zukunftschancen für technisch Interessierte

Oftmals schwindelerregende Höhen, Wind, Wetter und schweres Gerät: Der Beruf Bauwerksabdichtungstechniker/in ist körperlich fordernd. Die Arbeit im Team, abwechslungsreiche Aufgaben und eine angemessene Lehrlingsentschädigung sollen dies ausgleichen. In der Lehre zum Bauwerksabdichtungstechniker bzw. zur –technikerin werden Frauen und Männer außerdem nicht nur zu Fachkräften ausgebildet, die das Abdichten von Bauwerken, Verkehrsflächen und Dächern beherrschen. Sie werden darüber hinaus zu Profis, wenn es um Baustellenorganisation, Material und vor allem Sicherheit bei der Arbeit geht. „Wer Freude an handwerklicher Arbeit und technisches Interesse hat, der erhält bei uns eine Top-Fachausbildung und wird zum echten ‚Profi am Werk’ mit zukunftssicheren Karrieremöglichkeiten“, verspricht Landesinnungsmeister Hans-Peter Springinsfeld, in dessen Zuständigkeit auch die Lehrberufe Bodenleger, Pflasterer, Steinmetz, Stuckateur und Trockenausbauer, Transportbetontechniker sowie Wärme-, Kälte-, Schall- und Branddämmer.

Betriebliche Ausbildung gegen den Fachkräftemangel

Nicht nur junge Menschen und Berufsumsteiger sollen für diesen Ausbildungssweg begeistert werden, auch Unternehmerinnen und Unternehmer sind gefragt. Mit der betrieblichen Ausbildung von Lehrlingen können sie junge Fachkräfte – am letzten Stand der Technik – selbst ausbilden. Ihr Fachkräftebedarf wird so 1:1 abgedeckt. Mit der Ausbildung von Lehrlingen in seinem Unternehmen in Zirl will Lucas Chef Gerhard Michalek zur Zukunftssicherung des Bauwerksabdichter-Gewerbes beitragen. Er zeigt sich von den Vorteilen der betrieblichen Ausbildung überzeugt.

Hier findest Du die offenen Lehrstellen zum Lehrberuf BauwerksabdichtungstechnikerIn

(vl): Landesinnungsmeister Hans-Peter Springinsfeld, Berufsgruppensprecher Gerhard Michalek und Ausbildner Armin Linter mit Luca Müller

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