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Lehre mal anders – Lukas Mössler

14. Dezember 2022
Eva Schwienbacher
Axel Springer, Franz Oss

Es gibt zahlreiche Wege, einen Lehrberuf zu erlernen. Von der Lehre mit Matura bis hin zu Sport und Lehre. Wir stellen Lukas Mössler vor, der sich in einem zweiten Schritt für eine praktische Ausbildung entschieden hat.

Schlosser, Schmied und Sozialarbeiter

Die Entscheidung, als Jugendsozialarbeiter aufzuhören, fiel Lukas Mössler nicht leicht. Schließlich hatte er Soziale Arbeit studiert und mochte die Arbeit mit Jugendlichen. Gleichzeitig interessierte er sich schon lange fürs Handwerk. „Ich habe in der Vergangenheit einiges selbst gemacht: Räder repariert oder Möbel gebaut. Ich wollte das Ganze von Grund auf lernen“, erzählt der 29-Jährige. Infrage kamen für ihn eine Lehre als Tischler, Zimmerer oder Schmied. „Die Arbeit mit Metall ist etwas Besonderes. Außerdem hat man gute Jobaussichten. Schmieden ist eines der ältesten Handwerke und dennoch ein aussterbender Beruf. Mir ist es wichtig, dieses schöne und vielseitige Handwerk weiterzuführen.“

QuereinsteigerInnen

So kündigte Mössler vergangenes Jahr seine Sozialarbeiterstelle und startete eine Lehre zum Schmied und Bauschlosser. Nun befindet er sich im dritten Lehrjahr – dank Maturaabschluss verkürzt sich die Ausbildung um ein Jahr. Mit der Schmiede und Schlosserei Pernlochner in Rum, einem kleinen Familienunternehmen, hat er einen passenden Lehrbetrieb gefunden. „QuereinsteigerInnen wissen, was sie wollen, und haben eine gewisse Reife. Bei Lukas hatten wir die Gelegenheit, einen Lehrling zu bekommen, der sich berufen fühlt“, sagt Florian Pernlochner, der das Unternehmen in dritter Generation führt. Durch die Matura bringe er ein gutes Allgemeinwissen, als Sozialarbeiter soziale Kompetenzen mit und neuen Schwung in den Betrieb. Dass Lukas Mössler ein gewisses Talent besitzt, stellte er auch beim Bundeslehrlingswettbewerb in Metalltechnik im Oktober in Kärnten unter Beweis, wo er sich den dritten Platz geholt hat.

Kombi aus beidem

Auch Lukas Mössler spricht von dem Betrieb als Glücksfall. Er lerne sehr viel, unterliege als Erwachsener im Vergleich zu minderjährigen Lehrlingen weniger arbeitsrechtlichen Einschränkungen und werde respektvoll behandelt. Außerdem sei sein Gehalt wesentlich höher.

Für die Zukunft kann sich Mössler vorstellen, die Sozialarbeit mit seinem Beruf als Schmied und Schlosser zu kombinieren. Bis es so weit ist, möchte er jedoch noch viel dazulernen. „In dem Beruf lernt man nie aus. Manchmal ist das etwas zermürbend, andererseits ist das toll und motivierend.“

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    „Quereinsteiger--Innen wissen, was sie wollen, und haben eine gewisse Reife.“ Florian Pernlochner, Inhaber der Schmiede und Schlosserei Pernlochner

„Schmieden ist eines der ältesten Handwerke und dennoch ein aussterbender Beruf. Mir ist es wichtig, dieses schöne und vielseitige Handwerk weiterzuführen.“ Lukas Mössler, angehender Schmied

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