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Karriere vorprogrammiert Interview mit IT-Spezialist Clemens Plank

13. April 2018
top.tirol Redaktion
Privat

IT-Spezialist Clemens Plank erzählt im Interview, warum ein Studium für ihn nie infrage gekommen ist und was man mitbringen muss, um mit einer IT-Lehre Karriere zu machen.

Herr Plank, warum haben Sie sich für die Lehre als EDV-Techniker entschieden?

Clemens Plank: Zum einen hatte ich sehr großes Interesse an allem Digitalen. Und ich wollte einfach „irgendwas mit Computern“ machen. Die EDV Techniker- Lehre war damals in den Kinderschuhen und die einzige Möglichkeit, in dem Alter beruflich in die IT einzusteigen. Das ist sie im Prinzip auch jetzt noch. Jetzt gibt es zusätzlich noch die Informatiker- und die Medien- Designer-Lehre. Aber für diese Altersgruppe sind das eigentlich die Hauptanlaufstellen.

Und was hat gegen ein Informatik-Studium gesprochen?

In erster Linie, dass man mit 16 noch nicht studieren kann. Ich habe ein Gymnasium besucht und festgestellt, dass mir die Allgemeinbildende Schule zu allgemein war. Damit habe ich nichts anfangen können. Ich wollte etwas Konkreteres machen. Und wie ich bei anderen gesehen habe, ist nicht nur die Schule sehr allgemein, sondern auch das Informatik-Studium. Die Universitäts-Ausbildung ist sehr theoretisch. Ich wollte Praxis. Und das hat mich mit 20 in die Position gebracht, dass sich Informatik-Absolventen bei mir beworben haben. Das heißt, die automatische Assoziation einer IT-Karriere mit wollte etwas Konkreteres machen. Das heißt, die automatische Assoziation einer IT-Karriere mit wie man tickt und wo man hinwill. Uni-Absolventen haben einen Grundstock und eine gute Vorbildung. Aber wenn sie in der Branche tätig werden, müssen sie vom Unternehmen erst auf die Arbeit vorbereitet werden. In der Lehre ist man dagegen vom ersten Tag an in der Praxis.

War die Unternehmensgründung von Anfang an der Plan?

Wir haben mit 18 gegründet. Es wäre vermessen, es als geplant zu bezeichnen. Unter dem Strich sind wir hineingestolpert. Wir wollten ein Web-Hosting-Unternehmen gründen, weil der Markt sehr günstig war. Daraus ist dann eine Werbeagentur geworden. So sind wir von einem ins Nächste gerutscht, haben uns unterwegs beigebracht, was wir können mussten, und sind mit unseren Aufgaben gewachsen.

Was muss ein Lehrling mitbringen, um fit für eine IT-Lehre zu sein?

Interesse. Primär kommt es auf ehrliches Interesse und natürliche Neugierde an. Man darf auf keinen Fall Fiktion und Wirklichkeit verwechseln. Man darf sich nicht an dem Bild von Programmierern orientieren, wie es in Filmen oder Computerspielen gezeichnet wird. In einer IT-Karriere ist man dann gut aufgehoben, wenn einen interessiert, was hinter dem Bildschirm des Smartphones oder hinter dem, was man von einem Computerspiel sieht, passiert.

Wenn Sie heute Ihre Ausbildung noch einmal beginnen müssten, würden Sie etwas anders machen? Was würden Sie angehenden Lehrlingen raten?

Nein – definitiv nicht. Wer in der IT arbeiten möchte, sollte einfach realistisch sein. Ein guter Selbst-Check ist zu sehen, wie gerne man sich privat mit dem Thema beschäftigt. Am Smartphone spielt jeder gerne herum und Videospiele zu zocken ist keine Qualifikation. Wer aber seine PCs selbst zusammenschraubt, sich tiefgreifend mit verschiedenen Grafikkarten auseinandersetzt – oder gar selbst schon ein wenig programmiert –, der oder die sollte sich eine Karriere in der Branche überlegen. Ohne IT funktioniert heute nichts mehr. Die Branche ist das Zukunftsfeld schlechthin und entwickelt sich permanent weiter. Eine Ausbildung in der IT ist fast eine Job-Garantie.

Zur Person

Mit 18 Jahren gründete Clemens Plank seine erste Firma und bildete bald selbst Lehrlinge aus. Inzwischen hat der ehemalige EDV-Techniker-Lehrling ein Web-Hosting-Unternehmen geleitet und eine Werbeagentur geführt. Aktuell ist der mittlerweile 32-Jährige zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und betreibt die Software-Development-Firma Poool in Innsbruck.

IT-Spezialist Clemens Plank

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