matomo - Ein „Werkzeugkasten“ für die Lehre

Ein „Werkzeugkasten“ für die Lehre

18. Oktober 2020
Haris Kovacevic
Franz Oss

Was der Ausgezeichnete Tiroler Lehrbetrieb Stihl Tirol in der Lehrlingsausbildung richtig macht und welche Herausforderung die Zukunft mit sich bringt, erzählt Lehrlingsausbilderin Claudia Bergmann im Gespräch mit Lehre in Tirol.

Jede dritte verkaufte Handmotorsäge weltweit ziert der Name des baden-württembergischen Riesen Stihl. Dennoch erlebt die Lehrlingsbeauftragte Claudia Bergmann ihr Unternehmen in Langkampfen vor allem als Familienunternehmen – was der Weltkonzern auch heute noch ist. Seit gut einem Jahr ist sie am Tiroler Produktionsstandort von Stihl zuständig für die außerfachliche Lehrausbildung. Darunter fallen die Organisation von Lehrlingstrainings und -ausflügen, die Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung im Allgemeinen und vieles mehr: „Ich stelle den Ausbildern und Lehrlingen sozusagen einen Werkzeugkasten für die Lehre zur Verfügung, der ihnen helfen soll, die sich stellenden Aufgaben zu meistern“, erklärt Bergmann. Wichtig sei ihr dabei, neben der Entwicklung der fachlichen Kompetenz, auch die soziale Komponente. „Denn Lehrlinge auszubilden“, so die Lehrlingsbeauftragte, „ist auch eine gesellschaftliche Verantwortung.“

Offene Kommunikation

Die mehr als 700 Mitarbeiter von Stihl Tirol stellen bodengeführte Gartengeräte und zahlreiche Akkuprodukte her – darunter auch Mähroboter oder Gartenhäcksler. Die 16 Lehrlinge werden zu ElektrotechnikerInnen, IT-TechnikerInnen, BetriebslogistikerInnen, Industriekaufleuten sowie MechatronikerInnen und MetalltechnikerInnen ausgebildet. Kommunikation und das Miteinander werden bei Stihl großgeschrieben. Nicht nur intern zwischen Lehrlingen und Ausbildern, sondern auch nach außen zu den Eltern. „Bei den Elternabenden lassen wir beispielsweise die Lehrlinge selbst ihre Erfolge und Herausforderungen präsentieren“, berichtet Bergmann von einem wichtigen Aspekt in der Ausbildung. Ein anderer Gesichtspunkt betrifft die richtige Dokumentation, Durchführung und Kontrolle der Lehre, die auf allen Ebenen passieren muss und offen angesprochen wird: „Der Lehrling weiß, was er bei uns am Ende können muss. Sollte er bei sich Defizite erkennen, muss er das seinem Ausbilder gegenüber offen kommunizieren. Nichts von alledem sei so einfach, wie es klingt, verrät die Lehrlingsbeauftragte. Der Erfolg, den das Langkampfener Unternehmen aber verzeichnet, gibt diesem Ansatz recht.

Zur Zukunft der Lehre

Seit 2016 trägt das Unternehmen den Titel Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb und arbeitet seither weiter an der Verbesserung und Profilierung der Lehrausbildung. „Nahezu alle Lehrlinge werden vom Betrieb übernommen“, sagt Bergmann, „unser Ziel ist es, allen Ausgelernten nach der Lehre eine Perspektive zu bieten.“ Auf den Erfolgen, die auch viele potenzielle Mitarbeiter beeindrucken, möchte sich das Unternehmen aber nicht ausruhen. „Es gibt immer Luft nach oben“, meint Claudia Bergmann. Der nächste Schritt sei zweifelsohne die Digitalisierung, auch in der Lehrlingsausbildung. Hier sei noch eine Menge Arbeit zu erledigen, denn die Zukunft sei digital – auch jene der Lehre.

Hier geht´s zum Lehrbetrieb!

 

  • Stihl-Lehre

    Am Standort von Stihl in Langkampfen werden aktuell 16 Lehrlinge ausgebildet.

  • Stihl-Rasenmaher

    Zahlreiche bodengeführte Gartengeräte und Akkuprodukte tragen den Namen Stihl.

  • Stihl-Lehrberuf

    Derzeit werden 16 Lehrlinge ausgebildet

  • Stihl-Kettensage

    Zahlreiche bodengeführte Gartengeräte und Akkuprodukte tragen den Namen Stihl.

  • STIHL-Lehre-bacc3799

    Motivierte Lehrlinge

Claudia Bergmann, Lehrlingsausbilderin Stihl Tirol

Beitrag teilen:

Werbung